5G in Deutschland: Was Unternehmen wirklich wissen sollten

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Der Ausbau des 5G-Netzes in Deutschland schreitet rasant voran. Laut der Bundesnetzagentur waren im April 2024 bereits 92 % der Fläche mit 5G versorgt. Gleichzeitig wächst die Auswahl an Smartphones, die diesen Mobilfunkstandard unterstützen – selbst im Mittelklasse-Segment. Doch was bedeutet das für Unternehmen konkret? Ist der Umstieg auf 5G bereits jetzt sinnvoll oder gibt es Fallstricke, die beachtet werden sollten? Wir klären die fünf häufigsten Mythen rund um 5G auf.
Mythos 1: Mit 5G verschwinden alle Funklöcher
Viele erwarten sich von 5G nicht nur höhere Geschwindigkeiten, sondern auch eine flächendeckende Netzabdeckung. Doch das ist nicht ganz richtig. Der Netzausbau läuft zwar auf Hochtouren, aber noch längst nicht alle Regionen sind optimal versorgt.
Die Netzbetreiber bauen das 5G-Netz kontinuierlich aus: Die Telekom versorgt derzeit rund 82 % der Fläche, Vodafone liegt bei 70 % und Telefonica bei 69 % (Stand: Juli 2024). 1&1, der vierte Netzbetreiber, hat sein eigenes Netz erst Ende 2023 in Betrieb genommen und ist noch am Anfang des Ausbaus.
Hinzu kommt, dass reine 5G-Standalone-Netze (5G SA) eine geringere Reichweite haben als LTE. Daher bleibt 4G vorerst unverzichtbar, insbesondere für ländliche Regionen. Oft werden beide Technologien parallel betrieben, sodass LTE als zuverlässige Basis für mobiles Internet weiterhin eine Schlüsselrolle spielt.
Mythos 2: 5G ist immer schneller als LTE
Grundsätzlich ermöglicht 5G höhere Geschwindigkeiten – doch das bedeutet nicht, dass Nutzer automatisch schneller surfen als mit LTE. Der Grund: In vielen Fällen werden bestehende LTE-Standorte einfach um 5G ergänzt, ohne dass es sich um ein eigenständiges 5G-Standalone-Netz handelt. In diesen Fällen ist die Geschwindigkeit vergleichbar mit LTE.
Ein echter Vorteil zeigt sich vor allem in der Effizienz: Durch bessere Netzverteilung können mehr Nutzer gleichzeitig von stabilen Verbindungen profitieren. Besonders beim Video-Streaming auf Plattformen wie Netflix oder YouTube macht sich das bemerkbar – durch geringere Latenzzeiten und nahezu verzögerungsfreie Wiedergabe.
Allerdings ist zu beachten, dass nicht alle 5G-Tarife uneingeschränkten Zugriff auf die volle Geschwindigkeit bieten. Günstige Mobilfunktarife drosseln die Surfgeschwindigkeit oft auf LTE-Niveau (z. B. 25 oder 50 Mbit/s). Ein Blick ins Kleingedruckte lohnt sich also!
Mythos 3: Telefonieren läuft jetzt automatisch über 5G
Viele Nutzer gehen davon aus, dass mit 5G auch automatisch alle Telefonate über das neue Netz laufen. Doch das ist nicht der Fall. Ähnlich wie in den Anfangszeiten von LTE startete auch 5G als reiner Datendienst.
Zwar gibt es mittlerweile „Voice over New Radio“ (VoNR), also Telefonie direkt über das 5G-Netz, doch dieser Dienst ist erst in ausgewählten Städten mit echtem 5G-Standalone-Netz verfügbar. Zudem unterstützen bislang nur wenige Smartphones diese Technologie. Wer sich also kristallklare Sprachqualität durch 5G erhofft, muss sich noch etwas gedulden.
Mythos 4: 5G verbraucht automatisch mehr Datenvolumen
Häufig wird angenommen, dass 5G-Tarife schneller das Datenvolumen aufbrauchen. Das ist jedoch nicht ganz richtig. Die Datenmenge einer Website oder eines Videos bleibt identisch – egal, ob es über 4G oder 5G geladen wird. Allerdings kann die höhere Geschwindigkeit dazu führen, dass Nutzer mehr Inhalte in kürzerer Zeit abrufen und somit ihr Datenvolumen schneller ausschöpfen.
Ein Beispiel: Wer auf 4G ein hochauflösendes 4K-Video streamt, könnte durch kleinere Ladepausen zwischendurch vorsichtiger sein. Mit 5G gibt es diese Verzögerungen nicht, und das Streaming läuft durchgehend in höchster Qualität – was den Verbrauch unbewusst in die Höhe treibt. Deshalb ist ein ausreichend großer Datentarif weiterhin wichtig.
Mythos 5: Jedes 5G-Smartphone nutzt automatisch 5G
Nicht jedes 5G-fähige Smartphone kann automatisch auf das volle 5G-Netz zugreifen. Dafür müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein:
  1. Das Smartphone muss 5G-Standalone unterstützen, nicht nur 5G Non-Standalone (also LTE + 5G kombiniert).
  2. Der Netzbetreiber muss das Gerät für den Zugang zu seinem 5G-Standalone-Netz freischalten.
  3. Die SIM-Karte muss mit dem 5G-Standard kompatibel sein.
Besonders bei älteren oder günstigeren Modellen kann es sein, dass sie zwar 5G-fähig sind, aber nicht alle Funktionen unterstützen. Zudem gibt es Unterschiede zwischen den Netzbetreibern: Während neuere iPhones beispielsweise bei Vodafone für 5G Plus freigeschaltet sind, ist das bei O2 noch nicht der Fall. Auch die Telekom unterstützt derzeit nur ein einziges Gerät für das eigenständige 5G-Standalone-Netz.
Fazit: 5G ist (noch) kein Must-have – aber eine zukunftssichere Technologie
Für viele Privatnutzer bleibt 5G vorerst ein Zusatz, der in vielen Regionen noch keine spürbaren Vorteile bringt. Doch für Unternehmen kann die Technologie bereits jetzt interessant sein – insbesondere für internationale Geschäftsreisende oder Branchen, die auf Echtzeit-Datenübertragung angewiesen sind.
5G wird vor allem in der Industrie, Logistik und Automobilbranche bereits intensiv genutzt, beispielsweise für autonome Fahrkonzepte oder IoT-Anwendungen. Wer heute in 5G-fähige Endgeräte investiert, stellt sicher, technologisch auf dem neuesten Stand zu sein. Auch wenn 4G noch eine Weile die Basis für mobiles Internet bleiben wird – 5G ist die Zukunft.